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E-mail Verbindung mit der nice

Einleitung

Haben sie den Artikel E-mail mit anderen NiCE Mitgliedern gelesen und gedacht, wie schön es wäre, wenn sie Zuhause an ihrem NeXT einen Mail Anschluss hätten? Dazu müssen sie, wie dort erwähnt, ihren NeXT mit der NiCE Clubmaschine (der nice) verbinden. Der folgende Artikel erklärt ihnen, wie sie dies tun können. Die NiCE wird dadurch für sie nochmals 50% wertvoller als jetzt (Treffs, PowerKey und Mail).
Man benötigt lediglich die mit dem NeXT mitgelieferte clevere Software sowie ein Modem (Fr. 500.-..1000.-). Falls ihnen beim Wort Modem Horrorgeschichten von PC- oder Mac- Besitzern in den Sinn kommen, vergessen sie diese sofort, beim NeXT geht das alles, wie üblich, einfach und problemlos.
Um Mail einzustellen, muss man einige Files in seinem NeXT mit den für einem gültigen Namen und Texten ergänzen. Diese sind vom Maschine zu Maschine verschieden. Aus diesem Grunde hat NeXT sie nicht bereits richtig einstellen können.
Gezeigt wird hier die Einstellung, wie sie für Benützer von NeXTstep 3.0 (mein System) aussieht, mit Anmerkungen für NeXTstep 2.1. Es werden die Englischen Bildschirmausgaben benutzt (weil ich nur diese kenne).
Der Artikel sieht beim Durchlesen zwar nach viel aus, aber das liegt nur daran, dass ich alles sehr detailiert beschreibe (inklusive Beschreibungen was auf dem Bildschirm passiert). Ausserdem muss man das hier Beschriebene nur einmal machen (braucht etwa ein oder zwei Samstag- oder Sonntagnachmittage), danach läuft alles (fast) vollautomatisch ab (nur noch anklicken).
Falls sie es lieber doch nicht selber machen wollen, müssen sie nicht verzweifeln. Unser Mitglied Matthias Heubi (Adresse im Impressum) kann die Verbindung für sie machen. Achtung: Die hier beschriebene Methode ist nicht identisch mit der Methode von Matthias (seine ist professioneller, diese hier einfacher zum selbermachen) daher muss man entweder das eine oder das andere machen. Ein Gemisch dürfte wohl nicht funktionieren.

Warnung an Unix-Experten

Es wird in diesem Artikel von einem Leser ausgegangen, der von Unix keine blasse Ahnung hat (und auch nicht haben will) und folglich auch noch nie etwas an seinem System herumgebastelt hat. Experten, die dies getan haben, müssen für die Unterschiede im Vorgehen, sowie für die Kompatibilität dieser Einstellung mit ihren eigenen Aenderungen, selber besorgt sein.
Es handelt sich beim beschriebenen Vorgang um die Einstellung von UUCP, allerdings um eine reduzierte Einstellung, die nur für Mail mit der nice brauchbar ist.

Hardware

Wie bei allem in der Computerei läuft auch bei Mail ohne Hardware gar nichts. Benötigt werden:

Vorbereitungen

Um Mail mit der nice auszutauschen brauchen sie ein Modem. Damit der NeXT dieses benützen kann, muss er einige modemabhängige Einstellungen kennen. Um diese herauszufinden, gehen sie folgenderweise vor:
Wo ist das Modem eingesteckt:
Ein Modemkabel können sie bei einem NeXT entweder am Serial A oder Serial B Anschluss einstecken. Ich gehe in diesem Artikel von einem Modem am Anschluss Serial A aus. Falls sie Serial B verwenden wollen, müssen sie überall in diesem Artikel, wo cua steht, stattdessen cub einsetzen (bei /dev/cua wirds dann /dev/cub).
Achtung NeXTcube Besitzer: Richtig einstecken, Serial A ist der untere und Serial B der obere Anschluss!
Datenübertragungsgeschwindigkeit:
Moderne Modems übertragen Daten zwischen Modem und Computer mit 38400 Bit/s. Falls sie ein älteres Modell haben, müssen sie überall in diesem Artikel, wo 38400 steht, die Geschwindigkeit ihres Modems einsetzen. Dies wird 19200, 9600, 4800 oder gar 2400 sein.
Achtung: Entscheidend ist die Geschwindigkeit zwischen Computer und Modem und nicht die Geschwindigkeit des Modems über die Telefonleitung (mein Modem macht 38400 Bit/s zum Computer und 9600 Bit/s übers Telefon, was heute üblich ist). Diese Zahlen sollten im Handbuch des Modems stehen. Falls sie unsicher sind, fangen sie sicherheitshalber mit 2400 an (dass beherrscht jedes Modem), unten wird beschrieben wie man selber die richtige Zahl herausfindet.
Telefonzentrale:
Damit eine Telefonverbindung zustande kommt, muss das Modem der Telefonzentrale die Telefonnummer des Empfängers mitteilen (muss das Telefon auch). Es gibt dazu zwei Verfahren: Pulswahl (geht mit jeder Zentrale, aber langsam), sowie Tonwahl (schnell, geht aber nur mit neueren Zentralen). Gezeigt wird das Vorgehen mit Pulswahl, falls sie Tonwahl verwenden können, müssen sie überall wo ATDP steht ATDT einsetzen. Wie sie herausfinden, ob sie Tonwahl haben, wird ebenfalls weiter unten beschrieben.

Verbindung zum Modem testen

Im Verzeichnis NextApps das Programm Terminal.app starten. Es erscheint nach einer Weile ein Fenster mit weisser Fläche, einem Prozentzeichen oben links und einem Cursor (graues Viereck) dahinter.
Terminal.app arbeitet als Dialogprogramm: Es druckt etwas aus (z.B. das Prozentzeichen), sie tippen etwas ein, es druckt aus, sie tippen, etc... Alle Eingaben ihrerseits werden jeweils gefolgt von einem Zeilenumbruch.
In diesem Artikel wird alles von Terminal.app Ausgedruckte in dieser Schrift und alles was sie eintippen müssen in dieser Schrift gedruckt. Der Text in Klammern ist Kommentar was passiert oder Tips, also nicht einzutippen. Hier der Dialog:

% cu -s 38400 -l /dev/cua
(das % ist bereits von Terminal.app geschrieben worden, nicht eintippen! nicht vergessen: 38400 und /dev/cua falls zutreffend ersetzen)
Connected
atz
OK
~.
(das ~ befindet sich auf der Schweizer Tastatur auf der Taste shift-Esc , Esc ist ganz oben links; der Punkt wird nicht im Fenster dargestellt)
[EOT]
%

Gelingt das ganze nicht so, so ist entweder:

Wer die Geschwindigkeit seines Modems nicht gewusst hat und daher 2400 verwendet hat, sollte jetzt diesen Test mit immer höheren Zahlen (4800, 9600, 19200, 38400) probieren. Die grösste Zahl, bei der der Test noch funktioniert, ist die gesuchte. Wer ein Modem hat, das 4800 oder gar 2400 benötigt, sollte sich dringend überlegen, ein neues zu besorgen. Die Kosten für die Neuanschaffung werden sehr bald durch die geringeren Telefongebühren (kürzere Verbindungszeiten) ausgeglichen werden.

Verbindung zur ETH testen

In Terminal.app folgenden Dialog ausführen:

% cu -s 38400 -l /dev/cua
Connected
atz
OK
atdp012512002
(dies weist das Modem an, die Telefonnummer der ETH, 01 251 20 02, zu wählen; die Lämpchen am Modem leuchten auf und es ertönen 15-30 Sekunden lang Wählgeräusche aus dem Modem)
CONNECTED 38400
(Verbindung mit der ETH hergestellt. Anstelle von 38400 steht natürlich die bei cu verwendete Zahl, bei 2400 steht, modemabhängig, ev. gar keine Zahl)

(ohne Aus- oder Eingabe nur die Eingabetaste drücken, ergibt eine leere Zeile)
# ~.
(ETH Kommunikationsrechner antwortet mit #, nur das ~. ist einzutippen)
[EOT]
%
(Modem legt nach wenigen Sekunden auf und die Lämpchen erlöschen grösstenteils)

Wenn das Modem nicht auflegt, ist das benutzte Modemkabel für automatische Systeme wie Mail ungeeignet. Sie müssen das Modem von Hand auflegen (indem sie das Modem abschalten), ein anderes Modemkabel besorgen und wieder probieren.
Achtung: Ein Modem, das nicht automatisch auflegen kann, erzeuget sehr schnell riesige Telefonrechnungen (viel schneller als ihnen lieb sein wird).
Personen, die an eine neuere Telefonzentrale angeschlossen sind, können anstelle von atdp auch atdt verwenden, das Modem wählt dann schneller. Dies versagt aber bei älteren Telefonzentralen. Leider kann man nur durch Probieren herausfinden, ob die eigene Telefonzentrale genügend neu ist. Dazu einfach diesen Test mit atdt anstelle von atdp wiederholen. Falls es so funktioniert können sie im restlichen Artikel atdp durch atdt ersetzen.
Danach Terminal.app beenden (mit Menu Quit).

Maschinennamen reservieren

Damit Mail versandt werden kann, muss die nice als Sortierzentrale arbeiten. Dies kann sie nur, wenn sie die Namen der teilnehmenden Personen und ihrer Maschinen kennt.
Daher muss man jetzt den Namen der eigenen Maschine von Mathias Heubi oder Tom Heynemann eintragen lassen (in meinem Fall: infinity). Falls ihre Maschine noch keinen Namen hat, müsses sie ihr jetzt einen Namen geben. Falls jemand anders bereits eine Maschine mit dem selbigen Namen hat, dürfen sie einen neuen Namen suchen (es können keine zwei Maschinen den selben Namen haben, weil sonst die nice nicht weiss, wohin). Es empfiehlt sich daher, zuerst den Namen bei Matthias oder Tom zu melden, bevor man ihn bei der eigenen Maschine einstellt. Der Name muss vollständig in Kleinbuchstaben geschrieben sein, sonst kapierts das Sortierzentralenprogramm nicht.
Damit die eigene Maschine mit der nice Kontakt aufnehmen kann, muss sie dort einen Kontennamen haben. Diesen bekommt man ebenfalls bei Matthias oder Tom. Als Kontoname wird üblicherweise der Vorname des NiCE Mitgliedes genommen (bei mit neil). Falls dieser Name bereits belegt ist (darf ebenfalls nur einmal vorkommen) wird etwas ähnliches (Kurzname, Familienname, Spitzname...) verwendet.
Weiterhin braucht das Konto ein Passwort, welches man selber erfinden muss. Für gute Passworte hat es sich bewährt, von einem Satz, den man sich gut merken kann, von jedem Wort ein paar Buchstaben zu nehmen (z.B. von: Dies ISt EIn HAckerSicheres Passwort -> diseihasp). Bitte nicht dieses Beispiel oder sonst irgend ein in einem Artikel abgedrucktes Passwort benutzen, sonst lassen sie möglicherweise einen Hacker (die sammeln abgedruckte Passwörter) in die nice, was allen Mail-Benutzern viel Aerger verursachen kann. Ebenfalls keine Namen jeglicher Art (Vornamen, Nachnamen, Ortschaften...) da diese ebenfalls einfach sammelbar sind.

Maschinennamen einstellen

Ein Maschinenname nützt einem nur, wenn die eigene Maschine den Namen kennt. Um ihr diesen mitzuteilen, wird das Programm HostManager.app (NeXTstep 2.1: NetManager.app) im Verzeichnis NextAdmin gestartet. Es erscheint ein Fenster in der man aufgefordert wird, das root Passwort einzugeben. Einfach den Knopf Login anklicken. Im Menu HostMgr (bzw. NetMgr), das nun erscheint, den Punkt Local... anklicken. Es erscheint ein Fenster mit mehreren runden Knöpfen und Textfeldern. Im Rechteck Hostname den Knopf vor dem weissen Feld anklicken, worauf im Feld der Text myhost (NeXTstep 2.1: localhost erscheint. Diesen Text durch den erwünschten Maschinennamen (bei mir infinity) ersetzen und den grossen Knopf Set unten rechts drücken. Es erscheint ein Fenster, in dem man darauf hingewiesen wird, dass die Maschine neu starten wird. In diesem wieder den Knopf Ok unten rechts drücken. Es verschwinden jetzt alle Fenster vom Bildschirm und die Maschine geht durch das ganze Prozedere, welche sie sonst nach dem Einschalten vornimmt.
Unter dem ersten Icon im Fenster des Workspace Managers erscheint nun der eingestellte Maschinenname, anstelle von gar nichts (NeXTstep 2.1: vorher localhost)

Benutzernamen

Wenn man Mail verschickt, muss man als Zielladresse sowohl die Zielmaschine als auch den Benutzernamen der Person, die man erreichen will, angeben. Dies ist notwendig, da auf einem Computer mehrere Personen arbeiten können und diese unterschieden werden müssen. Das NiCEmail System sieht als Maschinennamen stets die nice (nice.usergroup.ethz.ch) vor, sowie als Benützernamen den Vor- und Nachnamen des Mitgliedes mit einem Punkt dazwischen (bei mir also Neil.Franklin).
Damit diese Namen in die tatsächlichen Namen auf den NeXTs der Mitglieder umgewandelt werden müssen, muss man ebenfalls Matthias oder Tom seinen Benützernamen auf der eigenen Maschine mitteilen. Wer als einzelne Person einen NeXT benützt und nichts an der Originaleinstellung durch NeXT geändert hat, wird automatisch mit dem Namen me benannt.

Benutzernamen ändern

Der Name kann, falls er einem nicht gefällt, ersetzt werden. Dies ist aber nur eine freiwillige Angelegenheit und kann daher übersprungen werden.
Will man den Namen ersetzen, wird das Programm UserManager.app (ebenfalls in NextAdmin) benützt. Es fragt ebenfalls zuerst nach dem root Passwort, was ebenfalls mit dem Knopf Login beseitigt wird. Im erscheinenden Menu UserMgr unter dem Punkt User Record den Punkt Open User... wählen. Es erscheint ein Fenster mit einer Auswahl von Benützernamen in der unteren Hälfte. Hieraus me wählen (die Restlichen sind systeminterner Verwaltungskram). Es erscheint ein weiteres Fenster mit mehreren Textfeldern. Unter Users Full Name den ganzen eigenen Namen eingeben inkl. Familienname, bei mir also Neil Franklin. Unter Username ersetzt man me mit dem Namen, der als Benützername gelten soll (zumeist wählt man dafür den selbigen Namen, der für das Konto auf der nice verwendet wird, bei mir also neil. Danach im Menu Speichern wählen.
Als nächstes muss man dem NeXT mitteilen, dass nun beim Aufstarten automatisch der neue Benützername und nicht mehr me angenomen werden soll (sonst erhält man mangels eines Benützers namens me stets beim Einschalten ein Fenster, das einen auffordert den Benützernamen einzugeben).
Hierzu Terminal.app starten und folgenden Dialog eintippen:

% su
# dwrite loginwindow DefaultUser neil
(Terminal.app macht ein # als Warnung, dass zwischen dem su und dem exit die NeXTstep Sicherheitsbeschränkungen ausgeschaltet sind, daher doppelte Vorsicht vor Tippfehlern. Die Gross-/Kleinschreibung genau befolgen sonst ist die Wirkung nicht vorhanden)
# exit
%
Falls man seinen Namen ändert muss man dies Matthias oder Tom mitteilen, damit auf der nice der richtige Namen eingetragen wird.

Telefonverbindung Automatisieren

Jetzt kommt das, was es ermöglicht, dass der NeXT die ganze Telefoniererei (all das was sie in Terminal.app tippen mussten) automatisch macht. Tippen sie in Terminal.app folgenden Dialog ein:

% su
# cd /etc/uucp
(Achtung: Tippfehler bei obigem Befehl können unter Umständen katastrophale Folgen nachziehen, z.B. totales Versagen der Rechners, nur durch komplete Neuinstallation des Betriebssystems zu berichtigen, totaler Datenverlust)
# cat >L-devices
DIR cua unused 38400 direct
(cua und 38400 ersetzen, falls nötig)
Control-D
(Control-D bedeutet Control-Taste drücken und D tippen während sie Control niederhalten)
# cat >L.sys

nice Any DIR 38400 cua "" ATZ OK ATDP012512002 38400 call\snice
ogin: neil ssword: diseihasp\
    
(Nach call\snice sollte kein Zeilenumbruch sein, sondern nur ein Leerzeichen! Die ganzen beiden Zeilen von nice bis diseihasp an einem Stück eintippen. Mail funktioniert sonst nicht. Terminal.app geht automatisch auf die nächste Zeile, wenn sie am Ende der Zeile sind. neil müssen sie durch ihren Benutzernamen auf der nice ersetzen, diseihasp durch ihr Passwort)
Control-D
# chown uucp *
# exit
%

Postbotenprogramm einstellen

Die nice gibt allen von NiCE Mitgliedern kommenden Mails volle, international gültige, Adressen, d.h. nice.usergroup.ethz.ch anstelle des eigenen Maschinennamens. Damit die eigene Maschine nicht beim Absenden von Antworten auf Mails von anderen Mitgliedern verwirrt wird (Fehlermeldung: unbekannter Maschinenname) muss das Postbotenprogramm auf der eigenen Maschine richtig eingestellt werden. Dazu Edit.app (in NextApps) starten und mit dem Menu Edit File Open die Datei /etc/sendmail/sendmail.subsidiary.cf öffnen (den ganzen Namen im Feld unten im Openfenster eintippen). Dann ändern sie die Zeilen (nahe dem Anfang der Datei):

DMether in DMuucp
DRmailhost in DRnice
CRmailhost in CRnice

Der Versuch, die Datei nun direkt von Edit.app aus zu speichern, würde am Sicherheitssystem des NeXT scheitern. Daher wählen sie den ganzen Text mit Command-a an (Hintergrund wird grau) und kopieren ihn mit Command-c.
Danach tippen sie in Terminal.app folgenden Dialog:

% su
# cd /etc/sendmail
(Achtung: Tippfehler bei obigem Befehl oder dem nächsten können ebenfalls katastrophale Folgen haben)
# rm sendmail.cf
(Der NeXT benützt immer sendmail.cf, wir haben lediglich sendmail.subsidiary.cf als Basis für unsere geänderte Version benützt)
# paste >sendmail.cf
# exit
%

Danach Terminal.app und Edit.app beenden. Wenn sich Edit.app über eine nicht gespeicherte Datei beschwert müssen sie auf auf den Knopf für "nicht speichern" drücken (die Datei wurde ja mit Hilfe von Terminal.app bereits gespeichert).

Uebermittlung (fast) vollständig automatisieren

Mail wird nach dem Drücken des Absendeknopfes in Mail.app lediglich in ein Ausgabefach gelegt (um Telefonrechnungen zu sparen). Um die eigentliche Uebermittlung der Mail zwischen der eigenen Maschine und der nice auszulösen, muss jedesmal in Terminal.app der Befehl:

% uupoll nice

eingegeben werden. Da es mühsam ist, täglich Terminal.app zu starten und dies einzutippen, empfiehlt es sich, dies ebenfalls zu automatisieren.
Dazu mit Edit.app in NextApps in einem schnell erreichbaren Verzeichnis (bei mir das Verzeichnis, in dem ich sämtliche NiCE bezogenen Dateien speichere) eine Datei mit dem Namen do Mail.daemonerzeugen, mit dem folgenden Inhalt:

#!/bin/csh
uupoll nice

Wenn sie die Datei gespeichert haben, müssen sie im Workspace Manager diese Datei als Befehlsdatei bezeichnen, dazu Datei Anklicken und dann Command-4 (NeXTstep 2.1: Command-1) tippen. Es erscheint ein Fenster, welches unter anderem ein 3x3 Felder grosses Gitter mit Häkchen und Kreuzchen beinhaltet. In der unteren Reihe alle Kreuzchen in Häkchen umwandeln (durch draufklicken) und dann den grossen Knopf Ok unten rechts drücken. Das Icon der Datei do Mail.daemon ändert sich von einem Text in einen Bildschirm mit einem Dreizack darin.
Ihr Mail ist somit fertig eingerichtet!

Mail benutzen

Um zu testen, dass alles richtig läuft, schicken sie am besten sich selber via der nice eine Mail.
Dazu einfach das Programm Mail.app starten, auf den Compose Knopf (NeXTstep 2.1: Send) drücken. Im Feld To: als Empfängeraddresse die eigene NiCEmail Adresse eingeben. Ins Feld Subject: kommt ein Stichwort, das den Inhalt der Mail beschreibt (z.B. Test). In den Textteil des Fensters kommt die Mitteilung (z.B. Dies ist ein Test). Dann auf Deliver drücken.
Die Mail wird in einen Ausgabefach Richtung nice gelegt um später zur nice übertragen zu werden. Damit die Mitteilung zur nice übertragen wird müssen sie nun die Datei do Mail.daemon doppelt anklicken. Das Modem wird aktiv und nach einiger Zeit (etwa 1 min.) ist die Uebertragung beendet und das Modem legt auf. Die nice wird nun die eingegangene Mail sortieren und ihre Testmail in das Ausgabefach in Richtung ihrer Maschine legen. Dies dauert eine Weile, warten sie ruhig eine Viertelstunde.
Um Mail von der nice zu holen benützen sie do Mail.daemon genau gleich wie vorhin. do Mail.daemonsendet nämlich bei jedem Aufruf zuerst alle bei ihnen wartenden Mails ab und holt dann alle für sie bestimmten (darunter jetzt ihr Testmail). Wenn das Modem wieder aufgelegt hat warten sie bis das Postbotenprogramm auf ihrem Rechner die eingegangenen Mails sortiert hat (Harddisk rappelt eine Weile).
Um die eingegangenen Mails zu lesen wählen sie im Programm Mail.app aus dem Menupunkt Utilities den Punkt Get New Mail. Die Titel der angekommenen Mails erscheinen wie üblich im oberen Teil des Fensters. Wenn keine Mails für sie da warten, ertönt statt dessen ein Piepston. Dies kann auch passieren, wenn sie Get New Mail zu schnell nach dem Abschluss von do Mail.daemon ausführen -> etwas warten und dann wiederholen.

Lieferverstopfung beseitigen

Manchmal geschieht es, dass alle Modems der ETH besetzt sind. In diesem Fall höhrt man längere Zeit normales Telefonläuten aus dem Modem (kein Besetztzeichen!) gefolgt vom Auflegen des Modems. Kein Besetztzeichen, weil unter der Nummer 01 251 20 02 sich eine ganze Bank von Modems verbirgt, von denen irgend einer sich meldet. In solchen Fällen hilft nur ein erneuter Versuch.
Der NeXT merkt sich aber misslungene Verbindungen und verhindert sofortige Wiederholung. Daher müssen sie zuerst die Sperre aufheben. Dazu jeweils in Terminal.app folgenden Dialog eingeben:

% su
# rm /usr/spool/uucp/STST/nice
(Achtung: Tippfehler bei diesem Befehl können ebenfalls katastrophale Folgen haben. Das STST muss in Grossbuchstaben sein)
# exit
%

Danach Terminal.app schliessen und erneut do Mail.daemon benützen. Falls sie öfters dieses Problem haben sollten sie den Zeitpunkt an dem sie ihre Mail holen ändern. Zwischen 18.00 und 19.00 z.B. sind die ETH Modems oft alle besetzt. Die selbige Abhilfe ist nötig falls sie irrtünlich do Mail.daemon anclicken, ohne zuvor das Modem eingeschaltet zu haben.
Dieser Dialog lässt sich leider nicht Automatisieren, wegen des su Befehls, das Sicherheitssystem würde sich weigern.
Falls ihnen dieser Dialog zuviel ist, können sie auch einfach 10 Minuten warten, bis die Sperre von selbst verschwindet. Falls es danach wieder nicht klappt ist die Wartezeit für das automatische Aufheben der Sperre jedesmal zu verdoppeln, so lange bis eine erfolgreiche Verbindung zustande kommt.

                                        Neil Franklin, Präsident NiCE


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Diese Seite ist von Neil Franklin, letzte Aenderung 2000.12.30