> WT und notwendige Statutenänderung [http://www.symlink.ch/comments.pl?sid=04/06/29/1133228&cid=4] > (Score:1) > von balou am Tue. 29. June 04, 21:29 MEW > (User #1185 Info) > Das Problem liegt nicht ausschliesslich bei einer Statutenänderung, auf die > Idee sind wir selbst schon gekommen, nur muss eben laut Statuten die GV mit > Statuenänderungsvorschlag innerhalb einer Frist von 21 Tagen einberufen > werden, und die Zeit konnte nun mal aus diversen Gründen nicht eingehalten > werden. > Der Aufruf von hg ist eher dazu gedacht, politisch Interessierte aufzurütteln > damit die sich bei Wilhelm Tux zu melden. Ohne Organisationen wie die FSF in > Amerika, die FSF Europe, die FFII und eben Wilhelm Tux in der Schweiz stände > die Freie Software auf töneren Füssen oder glaubt ihr wirklich, dass sich > GPL-, LGPL- und BSD-Lizenz von alleine absichern und verteidigen? Dazu > braucht es Juristen, Anwälte und aktive Free Software-Verfechter. Wer > korrigiert denn die Journalisten, wenn sie wieder mal wichtige Sachen > "vergessen" und fehlerhafte Berichte liefern, wer informiert das Parlament, > die Kantone und das Stimmvolk über Alternativen zu proprietärer Software, > wenn mal wieder in Informatik investiert werden muss und der/die Monopolisten > vorpreschen und ihre FUD verbreiten? ( Symlink berichtete hier und hier) An > wen richtet sich der Programmierer, wenn er im Lizenzendschungel nicht den > Durchblick hat? Gerade dazu ist Wilhelm Tux in der Schweiz da und braucht > eure Hilfe und Unterstützung. > Also, inneren Schweinehund bekämpfen und endlich Farbe bekennen, Leute! Ich > würde mich freuen, wenn ich viele von Euch am 15. Juli bei der GV antreffen > kann. Die Zeit für Lippenbekenntnisse ist vorbei, tut endlich etwas für euer > heissgeliebtes freies OS, egal ob dafür ein GNU, ein Pinguin oder ein roten > Teufel steht. ###### Re: WT und notwendige Statutenänderung [http://www.symlink.ch/comments.pl?sid=04/06/29/1133228&cid=8] (Score:3, Interessant) von dino (neil@franklin.ch.remove) am Tue. 29. June 04, 23:30 MEW (User #32 Info) http://neil.franklin.ch/ > Ohne Organisationen wie ... stände die Freie Software auf töneren Füssen Da freie Software *weit* aelter (seit anfangs 1960er) ist als jegliche dieser Organisationen (so ab 1980), ist die Aussage zu bezweifeln. Freie Software braucht genau 2 Sachen: 1. Jemand der sie schreibt und dann nicht fuer sich behaelt und 2. Leute die sie benutzten statt unfreier. Ersteres haben vor allem 1000e Programmierer an Unis, als Hobby oder in Firmen gemacht. Zweiteres haben 100'000e ueberzeugte Benutzer gemacht (und in den letzten Jahren auch die Presse, von solchen angeschubst). Wo sind da die ach so grossen Organisationen? Ausser Verbote (z.B. die SW Patente) abwehren hab ich da noch keine wertvolle Arbeit gesehen. Und da war die Aktion an das IGE hier in der Schweiz auch privat von ein paar LUGS Mitgliedern. > glaubt ihr wirklich, dass sich GPL-, LGPL- und BSD-Lizenz von alleine > absichern und verteidigen Nein. Aber das ist mir auch 100% total egal. Weil ich das ganze Lizenzgebabbele als schlicht irrelevant anschaue. Die Leute, die die Software schreiben sind das wichtige, das sie ueberzeugt sind etwas zu machen und rauszugeben. Und die User, das sie ueberzeugt sind, was sie wollen. Die ganze juristische User Bevormunderei (auch erst seit ca 1980) ist nur intellektuelle Selbstbefriedigung. Ein Power-Trip fuer Leute die sowas noetig haben. Und genauso schaedlich wie alle anderen politischen Dreinredereien. Siehe die ganzen Linux vs BSD Animositaeten, die Zeitverschwendung mit Zeugs zweites mal nachprogrammieren um Lizenzbedingungen auszuweichen, und der Eindruck der Unsicherheit den die Streitereien bei nicht-Insidern hinterlassen. > Dazu braucht es Juristen, Anwälte Nur wenn man daran glaubt, sein Ziel mit Gewalt (das ist was Gesetz, Justiz, Vollzug letzlich sind) erreichen zu muessen. Die Vorstellung, dass echte Freiheit beim Willen *sich* *selber* zu verbessern anfaengt, scheint wohl vergessen gegangen zu sein. Jeglicher "Leuten Freiheit aufzwingen/verordnen" fuehrt nur zum Ersatz einer Diktatur durch die naechste. Nur eine weitere Runde von Irren, die gute Worten vor sich her schiebend schlechtes anrichten, ignorant was sie tun, bis eine weitere Generation Opfer sich wehren muss, und sie absetzt. Les mal George Orwells Animal Farm. > Wer korrigiert denn die Journalisten, wenn sie wieder mal wichtige Sachen > "vergessen" Jeder beliebige Leser des Journalisten, der seine Zeit opfert zum Leserbriefe schreiben. Ist genauso wie jeder der seine Zeit opfert zum Software oder Doku zu schrieben, User zu helfen, etc. Selbige Motivation, etwas fuer seine zukuenftige Welt zu machen. Linux lebt, wie jede andere *Kultur* von den Machern. > wer informiert das Parlament, die Kantone und das Stimmvolk über > Alternativen Die selbigen die auch fuer alle bisherigen Installationen zustandebringen zustaendig waren: Ueberzeugte User, die Besseres kennen und haben wollen, und ihre Umgebung bearbeiten, bis es ihnen (und spaeter anderen) ermoeglicht wird dies zu haben. Und das dort machen wo es sie oder ihre Kollegen betrifft. Global denken, lokal handeln. > An wen richtet sich der Programmierer, wenn er im Lizenzendschungel nicht den > Durchblick hat? An den selbigen wo er auch bei allen anderen Programmier- oder Adminproblemen tut: An seine Kollegen. Also seine Usergroup. Die "welche Lizenz soll ich nehmen" Frage beantworte ich momentan ca 1 mal alle 2-3 Monate, mit Vergleich GPL vs BSD vs PD und Erklaerung den Denkweisen welche die 3 ansprechen. Letztes mal am Symlink Stand am LinuxTag (der hat dann BSD gewaehlt). Und die Organisationen sind da keine Hilfe. Im Gegenteil, ohne deren Aktivitaeten gaeb es das Problem gar nicht. Und jemand der ein Problem loest das man ohne ihm nicht haette, ist nicht gerade beeindruckend. > Gerade dazu ist Wilhelm Tux in der Schweiz da und braucht eure Hilfe und > Unterstützung. Wieso errinnert mich der Satz an eine Aussage meines Buerokollegen, der auf der Wilhelmtux Mailliste drauf ist? Spruch war: Das ist ein Verein von "man sollte noch ..." Leuten, nicht von "ich mach jetzt was ..." Leuten, die nach Leuten suchen aus denen sie Arbeitsleistung beziehen koennen. Irgendwie typisch Politiker. > endlich Farbe bekennen ... Zeit für Lippenbekenntnisse ist vorbei, tut > endlich etwas für euer heissgeliebtes freies OS Hmmm. 260 LUGS Maillisten Posts dieses Jahr. 30 Symlink Posts in den letzten 2 Monaten, 3 Einsendungen diesen Monat. 4 Tage an Symlink Stand. Mehrere Freie Software Projekte, z.T. privat und z.T. Buero. Mithelfen bei 150 Arbeitsplaetze Linux auf dem Tisch zu stellen. Anti SW Patent Petitonstext. In Karlsruhe an die Demo und dann Symlink Reportage dazu gemacht. Zum aktiv sein muss man nicht in einer Organisation sein. Dazu muss man vor allem eins: Seine Zeit dafuer einsetzen. Also letztlich seine Prioritaeten setzen. Eine Organisation machen geht nur auf Kosten von Zeit. Ist das wohl auch der Grund, dass niemand von euren Mitgliedern die Posten will? Ist vielleicht die ganze Organisation ueberfluessig fuer die Leute die was machen? Mit der Folge das nur nicht-macher uebrig bleiben. Jetzt ruft ihr also auch noch nach Externen die eure Orga machen sollen. Wie waers mal damit, die "tut endlich etwas" selber zu machen? Melde *dich* doch fuer einen der Posten. Ich setz meine Zeit jedenfalls lieber in Aktionen wo ich einen Nutzen sehe. ###### Re: WT und notwendige Statutenänderung [http://www.symlink.ch/comments.pl?sid=04/06/29/1133228&cid=9] > (Score:2, Informativ) > von balou am Wed. 30. June 04, 0:22 MEW > (User #1185 Info) > Was du gegen FSF und andere Organisationen hast, kann ich nicht ganz > nachvollziehen, aber lassen wir das. Ich kommentiere hier nur einige Auszüge, > da du Sachen behauptest, die ich richtigstellen möchte. > Du schreibst: > Jeder beliebige Leser des Journalisten, der seine Zeit opfert zum > Leserbriefe schreiben. > Es ist ein Unterschied, ob eine Privatperson einen Leserbrief schreibt, oder > eine bekannte Organisation, das Gleiche gilt für jegliche Lobby-Arbeit. Die > Realität ist nun mal, dass der Einzelne sich schlecht oder gar kein Gehör > verschaffen kann. Oder gibst du regelmässig Interviews an Journalisten? > Die "welche Lizenz soll ich nehmen" Frage beantworte ich momentan ca 1 > mal alle 2-3 Monate > Da hättest du aber am FSFE-Stand gestaunt, denn dort kamen einiges mehr an > Lizenz-Fragen pro Tag als du in 2 Jahren beantwortest. Ich bin auch kein > Lizenz-Freak, aber es gibt nun mal proprietäre Lizenzen und die Freie > Software-lizenzen GPL, LGPL und BSD können immerhin Schlimmeres vermeiden. > Ist das wohl auch der Grund, dass niemand von euren Mitgliedern die > Posten will? Ist vielleicht die ganze Organisation ueberfluessig fuer > die Leute die was machen? Mit der Folge das nur Nicht-macher uebrig > bleiben. Jetzt ruft ihr also auch noch nach Externen die eure Orga > machen sollen. Wie waers mal damit, die "tut endlich etwas" selber zu > machen? Melde *dich* doch fuer einen der Posten. Ich setz meine Zeit > jedenfalls lieber in Aktionen wo ich einen Nutzen sehe. > Zu deiner Information: ich bin Mitglied bei Wilhelm Tux seit den Anfängen vor > zwei Jahren, seit einem Jahr im Vorstand als Aktuarin und kandidiere jetzt > fürs Co-Präsidium mit einem Kollegen aus dem Verein. Ich war auch 4 Tage am > GLT und an der Demo, aber nur das reicht nun mal nicht. Wenn du wirklich > meinst, das eine Demo allein etwas bewirkt, da täuschst du dich aber sehr. > Ohne die gewaltige personnelle Leistung der FFII zum Beispiel wären die > Softwarepatente schon lange unter Dach und Fach. > Der scheidende Vorstand von Wilhelm Tux hat nicht "nichts" gemacht, ganz im > Gegenteil, aber es gibt Leute, die wegziehen oder es zeitlich nicht mehr > schaffen, aktiv mitzuarbeiten, weil sie familiär oder beruflich zu sehr > eingebunden sind. Du ziehst also über die Falschen her, aber es ist ja > einfacher so, nicht war! > Myriam ###### Re: WT und notwendige Statutenänderung [http://www.symlink.ch/comments.pl?sid=04/06/29/1133228&cid=12] (Score:2) von dino (neil@franklin.ch.remove) am Wed. 30. June 04, 21:32 MEW (User #32 Info) http://neil.franklin.ch/ > Was du gegen FSF und andere Organisationen hast, kann ich nicht ganz > nachvollziehen Also, damit du es nachvollziehen kannst: Meine Ablehnung gegen politische Organisationen im generellen (FSF ist nur eine davon) basiert auf deren schaedliches Verhalten. Das sind so Sachen wie: - Im Weg rumstehen, Theater machen, Leute ablenken, und dabei auch denen die Gutes machens wollen ihre Zeit verbrauchen. Siehe die ganze mit nutzlosen Lizenzdiskussionen (ohne FSF waer das gar kein Thema geworden) verschwendete Zeit, und was alles in der Zeit an Software haette geschrieben werden koennen. Siehe die dauernden Verspaetungen bei Debian, weil die wieder mal Pakete wegen Lizenzen aufgespalten werden statt vorwaerts zu machen - Gewalt (z.B. Gesetze wie Urheberrecht) als legitime Methode anschauen, Ziele (z.B. mehr Freie Software) zu erreichen, statt wie anstaendige Leute auf Ueberzeugungsarbeit zu setzen. FS ist gut und wertvoll, aber wenn man Leuten per gesetzliche Drohung verbietet drauf aufzubauen, nur weil sie nicht selber FS machen, dann ist das IMHO *viel* zu weit gegangen - Mit solchen Verboten andere Leute schaedigen, sehr oft wieder genau die Macher. Siehe die Patentschaedlinge (da stehen ja auch politische Organisationen dahinter). Siehe aber auch den ganzen Aufwand, parallel zu Linux fuer BSD alles nochmals coden zu muessen - Scheinheiligkeit. Siehe RMS seine "Software soll frei sein, damit man sie nicht immer wieder neu schreiben muss" Aussage, und kontrastiere sie mit dem BSD Neuschrieb wegen GPL Members-only nicht-volle-Freiheit - Sprachverdrehung. Sieh die ganze Umdefinition von Freiheit, von "jeder darf machen was *er* will" (das ist die uebliche Definition) in "wir verbieten etwas zu machen an dem jemand anders, wenn er unvorsichtig ist, seine Freiheit aufgeben *koennte* (= nicht *wird*)" - Leute Sand in die Augen streuen. Siehe den ganzen Auftritt als "die Guten", dann ohne Vorbehalt GPL empfehlen, und dann die "aber er haette ja die Lizenz lesen sollen" Einstellung, wenn jemand sich daran die Finger verbrennt, weil GPL nicht das ist was fuer *ihn* gut waer (hab ich so am KaLUG Abend am FSF Tisch gehoert, der Sprecher war amuesiert darueber das jemand reingefallen ist). Ehrenhafte Leute erkennt man daran, dass man ihnen Aussagen und Empfehlungen *vertrauen* kann, und nicht Kleingedrucktes lesen muss um sicher zu sein, das man nicht reingelegt wird, weil sie Ratschlaege zugunsten ihrer eigenen Interessen verteilen - Wenn es den Machern doch gelingt unter den erschwerten Bedingungen etwas zu machen, dann die Ergebnise fuer sich reklamieren, und so tun wie wenn es ohne einem nie gegangen waere. Sieht man bei Politiker die Wirtschaftswachstum (die Arbeit vieler anderer) fuer sich reklamieren. Sieht man auch wenn du behauptest ohne FSF gaebe es keine Freie Software. Als jemand der Freie Software benutzte und machte bevor die FSF gegruendet wurde hab ich etwas gegen solchen historischen Revisionismus und anderen ihre Lorbeeren Klauerei Da kommt einiges zusammen. Und so Verhalten scheint fast ueberall so zu sein, wo politische Personen taetig sind. Und die FSF hat sich leider kein Deut besser erwiesen als die anderen. > Da hättest du aber am FSFE-Stand gestaunt, denn dort kamen einiges mehr an > Lizenz-Fragen pro Tag als du in 2 Jahren beantwortest Und wieviele Tage im Jahr bist du an einem Stand das am machen? Kurz viel "aufgestautes" und dann lange nix, relativiert das Resultat etwas. Und das sind bei mir keine Einzelanfragen, sondern zumeist Maillisten Diskussionen, also lernen gleich mehrere Personen jedesmal mit. Was die Anfragehaeufigkeit reduziert (zum Glueck). Und neben mir tun 100e oder 1000e andere auch mehrere/einige Anfragen pro Jahr beantworten. Wieviele andere FSFe arbeiten parallel zu dir? Summier das alles mal auf. Duerfte auf deutlich mehr Leute kommen, die per Usergroup ihre Antwort finden. Womit dein Noetigkeits Nachweis hinfaellt. Ach ja, ohne die FSF ihr GPL Marketing waeren die Leute gar nicht verunsichert und haetten nicht so Fragen. Also muss man den Schaden gegen eure Arbeit anrechnen, und so landet ihr weit im Minus. Logisch rechne ich euch meinen Aufwand, den Schaden nach eurem Marketing aufzuraeumen, als weiteren Schaden an. > ich bin ... und kandidiere jetzt fürs OK, dann bist du genau die eine Person, die noch 4 andere sucht. Wie steht es mit all euren anderen (wievielen eigentlich?) Mitgliedern aus? Mein "du" war eigentlich generisch an alle eure Mitglieder gerichtet. > Wenn du wirklich meinst, das eine Demo allein etwas bewirkt, da täuschst du > dich aber sehr Wo soll ich das gesagt haben? Tip: Lies was auf dem Bildschirm steht, und sei vorsichtig mit irgendwelche Sachen hinein interpretieren. Das kann massiv hinten raus gehen. Obiges ist Grenzfall zu einen Strohmann Argument geworden. > Ohne die gewaltige personnelle Leistung der FFII zum Beispiel wären die > Softwarepatente Wenn du meinen letzten Post aufmerksam durchliest wirst du auf das da stossen: Ausser Verbote (z.B. die SW Patente) abwehren hab ich da noch keine wertvolle Arbeit gesehen Die FFII scheint mir die grosse Ausnahme zu sein, die scheinen etwas zu bewirken. Vermutlich weil sie sich konkret auf Abwehr von Angriffen von Gewalttaetern ausrichten und nur gewaltfreie Ueberzeugungsarbeit als Mittel benutzen. > Der scheidende Vorstand ... Du ziehst also über die Falschen her, aber es ist > ja einfacher so, nicht war! Ich ziehe ueber eure *Mitglieder* her, die es nicht mal schaffen unter sich einen Vorstand zu finden (vielleicht weil sie alle keine Zeit haben), und dann auch noch andere vor den Karren spannen wollen (obwohl jeder andere die selbigen Limiten von 24 Stunden pro Tag hat). Das Verhalten scheint mir symptomatisch zu sein fuer euch und generell Leute wie euch.