Dieser ganze Text entstand mit recht geringem Aufwand aus Notizen, welche ohnehin als Schreibtherapie geschrieben wurden, um meine Frustration mit der Situation abzubauen! (Womit dieser Text auch ein Fall ist von Gelegenheiten nutzen, aus bereits anderweitig gemachten einen Lerneffekt herausholen.) (Wobei die wiederholte Frustration plus Notizen schreiben selber Monate kosteten.)
Daher ist es bei Mails beantworten sinnvoll, mit der Antwort den Leser wieder "aufzulesen". Dazu kann man ihn an die aktuelle Diskussion und deren momentanen Stand erinnern, um sein Kurzzeitgedächtnis wieder aus dem Langzeitgedächtnis zu (re-)aktivieren. Erst dann kan man darauf mit der Fortsetzung der Diskussion aufzubauen, wie wenn man in einer Angesicht zu Angesicht Diskussion gerade auf eine Ausssage reagiert h&amul;tte. Wobei die Antwortmail mit Kontext liefern zum Leser seinem Ersatz Kurzzeitgedächtnis wird, und seine Antwort wieder zum eigenen Ersatz werden wird.
Dazu ist der automatisch in den Maileditor kopierte Text von der Originalmail eigentlich vorgesehen, um dafür passend zurecht editiert zu werden! Diese Kopie ist absolut nicht zwecks Hintergrund dokumentieren da. Dazu hat der Absender ja bereits seine Archivkopien abgesandter Mails, und es hat in jeder Antwortmail eine Referenz auf deren Original, um dieses im Archiv zu finden.
Nebenbei: All dies nicht als Archiv gilt erst recht wenn bei Mails mehrmals hin und her gehend, mit einem Rattenschwanz von immer mehr Kopien aller bisherigen Mails anwachsend, teils auf das 100-fache Volumen(!) bei Mails mit kleinerem neuen Nutztext, welche damit zu 99% Müll beinhalten. Was offensichtlich unsinnig ist, aber von vielen Leuten aus nichts nachdenken nicht hinterfragt wird.
Um den Leser zuerst zu erinnern, vor dessen Weiterlesen, muss das Original zeitlich vor (und dazu textlich oberhalb) dem neuen Antworttext plaziert werden, weil nur so zuerst erinnert werden kann. Weil das Original aber lang sein kann bevor neues kommt, sollte man es auf die relevanten zu erinnernden Teile kürzen, um den Leser zu fokusieren.
Man kann diese dann gleich als "Intro" nutzen um den eigenen folgenden Text zu kürzen, weil so bereits Kontext geliefert wurde. Bei Papier Briefen hat man dazu oft eine kurze Zusammenfassung geschrieben. Email mit automatischer Kopie in Editor macht den direkten Originaltext benutzen einfacher. Wozu auch dieser beim beantworten in den Editor geladen wird, um ihn zu körzen und dann eigenes anzuhängen.
Sind mehrere Teile davon relevant, sollte man deren Antworten jeweils direkt hinter den passenden Stellen schreiben, um den Leserfokus von Thema zu Thema mit zu verschieben. Man kann diese somit als mehrere Intros nutzen, für die jeweiligen Kontexte, um den Sprung zu zeigen. (Dazu kann man auch noch vor löschen/editieren den ganzen Originaltext als Gedäcktnisstütze benutzen, um alle Fragen gleich in einer Mail zu beantworten, statt sich beim schrieben nur an die beim Lesen auffälligsten zu erinnern.)
> > > Alte Zeile vorvorletzte Generation, von beantworteter Person letzte Runde > > > > Alte Zeile vorletze Generation, von schreibender Person letzte Runde > > Alte Zeile letzte Generation, von beantworteter Person Aktuelle neue Zeilen, von schreibender Person
Diese "> " wirken zusammen mit den "XYZ schrieb:" Zeilen oben an der Mail, welche besagen, wer welche Generation davon lieferte. Dies ist besonders wichtig bei Maillisten, mit ihren mehrern Teilnehmern/Schreibern, was auch bei Diskussion vor Ort jedem präsent wäre. Aber auch bei persönlichen Mails sichert dies Details zu wer was sagte, welche sonst verloren irgendwann gehen würden. So sieht es aus bei 2 Generationen:
beantworteter@seinedomain schrieb: > > schreibender@meinedomain schrieb: > > > > Alte Zeile vorletze Generation, von schreibender Person letzte Runde > > Alte Zeile letzte Generation, von beantworteter Person Aktuelle neue Zeilen, von schreibender Person
All dies so strukturiert editieren kostet zwar leicht mehr Denkaufwand beim Schreiben. Wenn auch nur ein paar Sekunden bei darin geübten Personen! Die "> " und "schrieb:" Teile kommen ja automatisch. Allenfalls spart es sogar Zusammenfassungen schreiben, weil bestehendes genutzt. Lediglich Ungewolltes weglöschen braucht etwas Aufwand, wenn auch dieser neben überlegen auf was man womit antwortet vernachlässigbar ist.
Aber es spart stets beim Leser weit mehr ein, wovon dieser einen Teil verwenden kann um wieder zurück mehr zu geben (aber nur wenn der andere auch mitmacht!). Es spart noch viel mehr, wenn ein Schreiber an mehrere Leser geht, mal deren Anzahl multipliziert, wie bei jeder Mailliste oder Usenet oder in Foren. Es spart nochmals mehr, wenn man vermeiden kann wegen "vergessener" Mehrfachfragen (oder vergessener früheren Details) nachhaken zu müssen (kostet Minuten, bei beiden, plus die Folgekosten an Stunden oder Tage Verzögerung der Diskussion).
Daher haben alle aufmerksamen Leute sich diese effektive Methodik in den 1980-ern/1990-ern angewöhnt. Usenet Foren sowie viele Geek/Linux Maillisten und auch einige Leute an Universitäten bestehen auf dieser (weshalb sie oft "Usenet Stil" genannt wird). Nur unwissende Anfänger (sowie unbelehrbare Nichtanfänger) benutzten damals den ineffektiven "Antwort oben Vollkopie unten" Stil. Dieser mag für einfache Geschäftskommunikation noch ausreichen, aber bei Diskussionen versagt er komplett. Wer mit beiden Sorten Leute zu tun hat merkt dabei den Unterschied an Wirkung massiv.
Nebenbei: Dieser ineffektive Stil wird unter Insidern oft ToFu genannt, von "Text oben Fullquote unten". Was zwar nett klingt, aber sprachlich schlecht ist, weil "Text" sind beides Antwort und (Voll-)Kopie, und "Fullquote" ist ein Aussenstehenden unbekannter und unverstehbarer und somit wirkungsloser Fachbegriff.
Vielen "Dank" geht hier wieder mal an Microsoft, deren weit gestreuten Schrottmailer um solchen Unwissenden Leuten "hilfreich" zu sein oben 2 Leerzeilen addieren und den Cursor dorthin plazieren. Dies mit in manchen alten Versionen sogar die "> " wegliessen, oder gar editieren der Kopie der Originalmail komplett verhindern! Womit sie aber eine ganze Generation von Anfängern zu diesem ineffektiven Verfahren hin erzogen haben. Bzw ohne "> " sogar mit Aufwand aufhalsen hin gedrängt haben, oder ohne editieren möglich sogar gezwungen haben. Typisch Microsoft, keine Ahnung von Internet.
Nebenbei: Dies erst recht nachdem nur noch schrottige Designer in der Mailentwicklung verblieben sind, weil Mail als ein "tut einfach" Trivialproblem von ordentlichen Designern längst unter "fertig entwickelt" eingestuft war. (Strikte waren selbst am Anfang nicht die besten Designer am Werk, wegen Mail als Trivialproblem. Danach waren es nicht mal mehr die mittelmässigen.) Es verbleiben an Techies nur noch Mailserver Admins, mit einem "wie bekomm ich etwas zu laufen" Ansatz, denen als Verwalter und damit Bürokraten jegliche designerische Weitsicht von Programmierern fehlen. Oder allenfalls noch ehemalige Juniorentwickler, welche nun nach Weggang der Designer in Richtung interessanterer Arbeit, zu Maintainer und Weiterentwickler befördert wurden. Wobei diese jeden Wunsch vom Marketing einflicken ohne Weitsicht, geschweige denn ingenieursmässiges kritisches Denken, um potentiell dumme Ideen auf Tauglichkeit oder Konsequenzen zu prüfen.
Dies Folgen davon gehen bis zu so erzogenen Benutzern, welche sich bei effizient gemachten Mails dann beschweren, dass sie diese nicht verstehen können, weil sie nie richtig gelernt haben Text nach den "> " Markern auseinanderzuhalten, nur es falsch gemacht gewohnt sind!
Noch schlimmer gibt es solche, welche wenn man auf ihre Mails mit der effektiven Methode antwortet, nur den Anfang lesen, bis zum ersten "> ", und dann alles dahinter ignorieren, inklusive die Antworten! Dies gefolgt von rückfragen nach Sachen, welche man in der Mail welche sie beantworten bereits geschrieben hat! Was sehr nervt. Oder man muss sonstwie diese Sachen wiederholt schreiben, solange bis sie endlich einsinken. Wieder alles vielfacher Aufwand. Oder gar nicht rückfragen, sondern einfach "keine Antwort" annehmen und dann das in der Antwort geschriebene ignoriert werdend.
Im Extremfall geht es bis zu solchen, welche wenn man sie zu korrigieren versucht dies ablehnen, weil "so wie sie (und viele anderen) es machen richtig ist". Wieder einmal die Folge von undenkend der Tradition folgen statt Erkenntnis und Lernen.
Nebenbei: Bonuspunkte dafür, dass Leute welche wissen, wie man es richtig macht, die addierten Leerzeilen wieder weglöschen müssen. Oder gar wo sie fehlen die "> " addieren müssen, was nicht nur falsches nahelegen ist, sondern richtiges bestrafen.Oder bei manchen von der Microsoft Methode "inspirierten" (Web-)Mailern das Original gar nicht mehr editieren können. Womit falsches vom System erzwungen wird, es nicht nur falsches nahelegt, sondern richtiges verunmöglicht. Also komplett degenerierter Schrott, der ersetzt und gelöscht werden sollte.
Bis es auf solchen Listen statt zumeist nur Announces auch zu Diskussionen kam, welche bestenfalls mühsam und schlimmstenfalls komplett unbrauchbar waren! Dabei merkte ich erst, dass bei "Vollkopie unten" der ganze Erinnerungeffekt fehlte und somit das nachgetragene Kurzzeitgedächtnis entfällt. Weshalb die Leute dann im geistigen Leerraum am Ziel vorbeidiskutierten. Selbst explizit nachlesen geht nicht, sobald jemand um die Mails wenigstens etwas zu kürzen einfach alle älterten Kopien abschneidet, nur die letzte Mail mitkopiert, damit das Multigeneration Gedächtnis killt, und alle komplett im Leeren herumdiskutieren. (Nicht dass es mit allen Kopien dran gelassen irgendwie besser wäre, da die Leute diese ja auch nicht lesen!)
Nur alles vorzu richtig umsortieren kann dann noch etwas retten. Aber das ist noch weit mehr Aufwand, nur um bei der nächsten "Vollkopie unten" Mail wieder zu zerfallen. Dabei habe ich erst begriffen, dass "Antwort danach" nicht nur zeitlich richtiger ist, sondern kognitiv sogar eine absolute Voraussetzung für brauchbare Diskussionen per Mail führen ist!
Nebenbei: Seither habe ich auch keine Probleme mehr mit den auf manchen Geek/Linux Listen verbreiteten Mobbingaktionen um "Vollkopie unten" Leute zu sich bessern zu bringen (oder zu verschwinden durch hinaus ekeln falls nicht). Weil ohne das nehmen solche überhand, die Mailkultur zerfällt, und die Liste wird als Diskussionsmedium unbrauchbar, der Nutzen davon zerstört, und alle verlieren. Was ich inzwischen auch bei einer Linux Mailliste beobachtet habe, wo solche akzeptiert wurden. Womit diese Aktionen zu einem Fall von Abwehr gegen Zerstörer aus Gleichgültigkeit und/oder Faulheit werden, was Massnahmen erlaubt um sie unschädlich zu machen oder gar loszuwerden, und damit akzeptable Gegengewalt sind.
Seit 2000 sieht man aber immer mehr eigentlich intelligente Leute damit aufhören, aus selber kurz sehr wenig sparen wollen, weil sie zu oft nicht mehr für den Einsatz belohnt wurden. Einfach bei anderen ihren Antworten erkennen wer die Methode zu nutzen bereit ist, und diese Chancen nutzen, dazu sind sie inzwischen zu sehr abgestumpft und/oder faul geworden.
Der Unterschied ist mir als Extremfall September 2013 begegnet, als ich für eine Veranstaltung 15 Aussteller organisierte. Wobei fast jeder welcher problemlos mit der Orga kooperierte unter ihnen auch die effektive "Antwort danach" Methodik benutzte, und fast alle Benutzer des ineffektiven "Vollkopie unten" Stiles auch sonst problematisch und unkooperativ waren, meinen Aufwand mit ihnen vermehrfachend, fast alle mit mehrfach Nachhaken waren auch solche. (Die meisten davon waren auch auf Hinweise es besser zu machen unzugänglich.)
Nebenbei: Besonders bedenklich war dies bei einem, welcher Fachhochschul Lehrpersonal in Social Media ist, und damit eigentlich Internet Profi und Ausbilder! Dieser benutzte "Vollkopie unten", und brauchte ebenfalls wegen obigem unaufmerksam sein mehrfache Nachfragen. Nach Kritik kooperierte er zwar mit "wenn es sein muss" Beschwerde, versuchte aber es ineffektiv machen zu rechtfertigen. Dies erst noch trotz Aussage zu es früher richtig gemacht haben. Was er aber einfach als "den damaligen Stil" bewertete, und somit als reine Mode anschaute, ohne die kognitiven Gründe dafür wegen Kurzzeitgedächtnis aktivieren erkannt zu haben. Das trotz Profi und Lehrpersonal sein. Logisch versagt er darin, es heute richtig zu lehren. Wundert einem da noch der Zerfall?
Möglicherweise hat auch das Aufkommen von SMS, ohne solche Editierkopien, mit alles von Null auf schreiben, einen Effekt dass immer mehr Leute Mail wie SMS benutzen. Dies auch mit nur wenige 100 Zeichen aufnehmen, danach geistig abschalten. Und ebenfalls nur vergleichbar wenig tippen, und davor genausowenig nachdenken. Wobei sie bei Mail die Vollkopien einfach weil sie dort sind gedankenlos als "Abfall vom System" mitgehen lassen, womit diese zu einem (datenaufwendigen) Blinddarm verkommen sind. Dies zumal SMS auch pro Versand nur kurz ist, und auf Phone/Tablett jeweils der neuere Ausschnitt der Diskussion wie bei Chat/IRC/IM in Reihenfolge dargestellt wird. Was wie automatisiertes danach schreiben aussieht und wirken kann, wenn auch nur auf einem einzelnen fortgesetzten Diskussionsteil limitiert, nicht nach mehreren Themen von Original plus Antwort geordnet.
Nebenbei: Bei einem ordentlichen Mailprogramm wird das verschickte Original auch nicht in einem separaten "Abgeschickte Mails" Ordner gelegt, sondern es geht eine Kopie per Bcc: mit der eigenen Mailadresse an den eigenen Mailserver in dessen Inbox. Diese wird bei Mails lesen von dort mitgeholt und angezeigt, erst noch zeitlich passend zwischen allen anderen angekommenen Mails von anderen Leuten. Es wird dann auch in die selbigen thematischen Ordner abgelegt wie andere, wieder in passender Reihenfolge. Weil all das eben auch Kontinuität erzeugt. Man kann dann Folder nach Mails absuchen, dabei eigene und fremde findend, die ganze Diskussion. (Der separate "Abgeschickte Mails" Ordner ist eine weitere Microsoft Fehlentwicklung.)
Automatisch so angeordnet könnte auch einen Teil vom Erfolg von Chat/IRC/IM erklären, weil alles ohne falsch positionierte Kopien automatisch in kognitiver Reihenfolge gesetzt wird. Dies neben dem sichtbereren "sofort Medien" ihrem schnellen hin und her, ohne gross sich davor etwas überlegen zu müssen.
Dies gilt wohl auch als Teil vom Erfolg von Webforen, teils strikte nach Zeit geordnet, teils nach dem Original, und manche sogar mit Baumansicht und vergleichbarer Übersicht wie bei gut gemachten Mails (und sogar mit mehreren Ästen), alles automatisch. Neben den sonstigen Vorteilen von sich nicht anmelden müsen, und alte Postings als Websiten lesen können.
Nebenbei: Dies gilt aber selbst für die ganzen baumlosen Forumpostings bzw Webcomickommentare/Blogkommentare, sowie die IRC Konvention von '@Nick: "Thema" Antwort'. Das weitet diese von Privat- auf Gruppendiskussionen aus. Die Microblog #Suchbegriff Tags sind inzwischen auch dabei in diese Methoden zu verschmelzen.
Ein Informatiker Kollege welcher erst mit solchen Chat/IRC/IM und SMS "sofort Medien" aufgewachsen ist hat dies kommentiert, nachdem ich eine mehrere Wochen andauernde fast tägliche 300..1000 Zeilen pro Mail (mit bis zu 6 Ebenen Multigeneration) umfassende Diskussion erwähnt hatte, dass dies wohl noch aus dem alten Zeitalter von Briefeschreiben stammt. Nur stammt es nicht, denn dieses Zeitalter war bereits mit dem Telephon gestorben, weil schwatzen weit einfacher als denken und schreiben war. Es wurde eher mit Email (und Usenet) wiederbelebt, weil schreiben mit Texteditor und senden mit Netz soviel einfacher wurde. Und es geht seither mit defekten Mailern und den besser sortierenden "sofort Medien" wieder unter. Auch weil einfach lostippen (mit sobald missverstanden korrigieren können) einfacher ist als vorausdenken (und versuchen einem Missverstehen vorzubeugen).
Nebenbei: Dies erst recht wenn der andere sich beim Lesen ohnehin nicht mehr anstrengt. Leider scheint mit vorausdenken auch bereits aufmerksam mitdenken beim Lesen zu verschwinden. Man muss seither alles dauernd X mal wiederholen. Wenn man dies dann im Voraus schreibt, um X mal hin und her zu reduzieren, wird beschwert dass es zuviel Text für faule Leser sei (und das salopp als "TL;DR" getippt, weil zu faul um es auszuschreiben), oder es wird einfach ignoriert. Was dann bei den einten mit "Vollkopie unten" noch schlimmer wirkt, wenn sie es nicht mal mehr vor sich haben, statt wenig dann gar nichts mehr aufnehmen. Komplizierte Diskussionen werden so erst recht unmöglich. Nur noch Ex und Hopp Konsumhaltung, auch in der Kommunikation, und im Denken davon.
Nebenbei: Obiger Informatiker Kollege sieht auch das heutige Multitasking als Grund, fehlende geistige Resourcen um etwas fertig zu verdauen bevor es von mehr neuem weggespühlt wird. Auch ohne Multitasking wirkt wohl noch der heutige Stress, mit keiner Zeit mehr haben, um zu denken und verdauen, bis zu etwas Regression davon, oder gar bis zu leichtem Burnout, was Denken immer mehr verhindert. Ein weiterer Kollege beobachten diese Effekte bei sich selber, gerade auch Sachen übersehen, aus nur noch schnell überfliegen um Zeitverbrauch zu sparen um Stress abzubauen. Damit sterben komplizierte Diskussionen erst recht, mangels Teilnehmer, plus die verbleibenden aufwandswilligen frustriert aufgebend. (Bonuspunkte, wenn danach genau die TL;DR schreienden Leute sich dann gross beschweren, dass auf Maillisten nichts mehr richtiges läuft!)
Schlimmstenfalls geschieht dies mit herstellerspezifischen Dateiformaten ohne zu fragen ob der Empfänger diese überhaupt lesen kann. Das oft auch noch mit den virenanfälligen Word und Excel Formaten. Aber auch ohne diese, mit beliebig grossen JPEGs oder PDFs, ohne zu fragen ob der Empfänger damit in Downloadkosten gestürzt wird, wie bei im Ausland unterwegs Mails per Phone mit Roaming lesen. Oder deswegen sein Datenverkehr Abo aufgebraucht wird, und dann bis in ein Monat gesperrt. Oder schlicht damit technische Probleme bekommt, wie in der Pampas draussen Mails per G2.5 oder gar G2 Netz lesen, mit dann auf alle Mails abholen verzichten zu müssen, bis wieder schnelles Netz ist um diese Blockade abzuholen. Oder schlicht auf dem Mailserver der Platz ausgeht, neue Mails blockiert werden. Oder nur beim Empfänger dessen Mailarchiv anwächst und immer mehr Diskplatz verbraucht.
Dies geschieht inzwischen selbst bei beliebigen Maillisten, wo ungefragt Attachments an alle geschickt werden, ignorierend dass man strikte alle(!) Empfänger der Liste fragen sollte! Bzw da dies logistisch praktisch unmöglich ist, man dies nur bei Listen machen sollte, wo es explizit per Policy zugelassenen ist, und man daher auch mit nur dazu bereite Abonnenten angemeldet sein annehmen kann.
Bei generellen Diskussion oder Info Aussand Listen sollte man stets von nicht zugelassen ausgehen. (Bei Usenet ist dies Vorschrift, ausser in speziell mit "binaries" im Namen markierten Foren.) Leider beschwerden sich die wenigsten Opfer solchen Verhaltens. Oft wohl wegen Angst vor Kritik. Oder die Opfer sehen darin inzwischen nur noch Rücksichtslosigkeit, wo sich beschweren ohnehin nichts mehr bringt, weil es am Ego der Täter scheitern wird. (Wie es mir passierte, als ich dies in einer Aussteller Info Mailliste einer Veranstaltung beschwerte, nachdem jemand ein Photo an alle schickte, volle 5.5MByte nicht mal herunterskaliert.)
Womit aber auch jegliche Aufklärung der Täter entfällt, was zumindest bei solchen aus Unwissen bzw Gedankenlosigkeit diese bessern könnte. (Oder auch nicht, wie bei obigem 5.5MByte Versender, der sich schlicht über die Kritik lustig machte.) Leider versagen die meisten Listenadmins, eine für Diskussion oder Infoaussand ausreichende aber für Attachments diese blockierende maximale Mailgrösse einzustellen, mit etwa 30..100kByte (400..1200 Zeilen a 70 Zeichen) dazu passend.
Nebenbei: Das richtige Verhalten statt Attachments besteht darin, die Datei auf einem temporären Webserver Platz zu stellen und die URL Webadresse zu mailen. Dann können interessierte Leser (und nur diese!) zu geeignetem Zeitpunkt die Datei holen.
Nebenbei: Bonuseffekt bei Webserver ist, dass nur 3/4 an Netzwerk Datenvolumen anfallen. (Bzw gar Null bei nicht interessierten Lesern.) Dies weil Attachments zumeist mit einer Base64 Verpackung daherkommen, um beliebige 8bit Binärdateien in der einst nur auf 7bit ASCII Text ausgelegten SMTP Mailinfrastruktur zu transportieren. Dies gescheiht durch jeweils 3*8bit in 4*6bit aufteilen, und dann diese als 4 7bit Zeichen versenden, was Attachments auf 4/3 der Dateigrösse aufbläst! (Dazu kommen noch die MIME Multipart Strukturen, um den Mailtext und die Attachments von einander auseinanderzuhalten, was zu noch mehr Grösse aufaddiert. Weiter noch die übermässig komplexen MIME Dateityp Indentifikatoren.
Weshalb hierfür die "Quoted Printable" Kodierung benutzt werden sollte, weil kompakter (alle 7bit bleiben einfach so, aber die wenigen 8bit Zeichen werden zu *3 wegen einem Umschaltzeichen plus 2*4bit aufteilen), sowie vor allem direkt lesbar (statt Base64 Zeichensalat aus dem man die Daten um sie zu lesen zuerst extrahieren muss), und so auch in Mailarchiven mit Textsuche absuchbar (um spezifische alte Mails nach Stichworten wieder zu finden, wozu man ansonsten Base64 Mails alle manuell extrahieren und separat abspeichern muss):
Dies ist eine Zeile Text ohne Umlaute als au oe und ue in 7bit. Dies ist eine Zeile Text mit Umlauten ä ö und ü in 8bit. Dies ist eine Zeile Text mit Umlauten =E4 =F6 und =FC in Quoted Printable. RGllcyBpc3QgZWluZSBaZWlsZSBUZXh0IG1pdCBVbWxhdXRlbiDkIPYgdW5kIPwgaW4gQmFzZTY0 (Dies ist selbige Zeile Text mit Umlauten in 8bit in Base64, unlesbar.)
Oder man kann gar unkodiert als 8bit schicken, falls dem Empfänger sein Mailserver ESMTP kann. Was praktisch alle seit über 20 Jahren können, ESMTP kam Mitte 1990er heraus, ist seit 2000 voraussetzbarer Stand der Technik. Folglich sollten Mailer reines 8bit erzeugen und lediglich MTAs auf "Quoted Printable" umwandeln, falls ein alter vor-ESMTP Server erkannt wird.
Nebenbei: Strikte sind MIME + Quoted Printable + Base64 auch nicht viel neuer als ESMTP. Aber sie scheitern häufiger, weil Benutzer eher an alten Mailern festhalten als an alten Mailservern. Das wegen alte Benutzerinterfaces benutzen wollen, oder bestehende Mailarchive erhalten wollen, oder schlicht moderne komplexe bugverseuchte Bloatware meiden wollen. Was alles bei Serversoftware weit weniger gilt.
Nebenbei: Abhilfe schafft hier das Options/Preferences/Settings/etc Menu benutzen, und dort solche Konvertierungen abschalten. Vorzug ist 8bit, falls unvermeidbar Quoted Printable, niemals Base64. Dies versagt aber bei einigen Mailern, welche keine derartige Option anbieten. Strikte sogar zu Recht, weil eigentlich sollte gemäss Standard der Mailer diese niemals benutzen (ausser bei Attachments). Erst der Mailversand sollte diese allenfalls verwenden, falls der Server zu dem er versendet kein ESMTP kann. Auch dann sollte per Standard zuerst Quoted Printable nehmen, ausser der Text hat zuviele 8bit Zeichen drin. Nur sind hier zuviele defekte Mailer im Umlauf, welche sich Quoted Printable einsparen.
Bonuspunkte dafür, dass solche Mailer neben in Quoted Printable oder gar Base64 verschickten auch automatisch solches wieder auspacken. Womit deren Benutzer dieses Fehlverhalten nicht einmal zu sehen bekommen, aber sie andere Leute ohne MIME Mailern mit diesen Konvertierungen voller Schrott nerven. Noch schlimmer, wenn solche MIME Mailer Benutzer sich dann bei den ohne-MIME Leuten beschweren, dass deren Mails "Schrott" beinhalten, wenn diese nur-HTML Mails in Nur-Text Mailern beantworten, mit deswegen die Quoted Printable oder gar Base64 Sequenzen in den zitierten Mailteilen sichtbar werdend.
Superbonuspunkte dafür gehen an die Maillisten Software mailman. Diese wandelt in der Defaultinstallation seit etwa 2015 alle nicht Quoted Printable 8bit und sogar 7bit Mails einfach in Base64 um, nicht mal nur in Quoted Printable! Was gerade bei Listenmails, von welchen man Archive eher mit Textsuche absuchen will besonders nervt. Ein kaputtes Verhalten welches ich ansonsten bei keiner einzigen anderen Mailsoftware je gesehen habe! Wohlgemerkt: Davor schaffte es jede einzelne Maillisten Software in der ganzen Weltgeschichte ohne solches Verhalten auszukommen, inklusive ältere Versionen von mailman! Und ohnehin sollte jegliche Maillisten Software die Mailkopien an den lokalen Mailversand geben, der dann wieder je nach kein ESMTP entscheiden sollte.
Nebenbei: Ein Kollege welche dieses Fehlverhalten bei seinem Listenserver untersucht hat, hat bemerkt, dass mailman eine explizite "mache Base64" Option hat, welche aber selbst wenn explizit ausgeschaltet (und dies ist sogar Defaultinstallation!) doch dies widrigend benutzt wird, sobald eine andere nicht offensichtlich damit zusammenhängende und trotz unwichtig per Default eingeschaltete Option aktiv ist. Er hat letzteres abgeschaltet und das Problem verschwand. Leider ist mir nicht bekannt, welche Option dies ist. Anderseits sind mir mehrere derart kaputt laufende mailman Installationen bekannt.)
Alle Kommentare zu Maillisten gelten ebenso hier, wenn auch HTML Mails (und Base64 Mails) dort die geringere Sünde sind als "Vollkopie unten" Mails, weil sie wenigstens "nur" Bandbreite/Platz verbrauchen (und Base64 auch Textsuche killt), aber nicht auch noch Diskussion zersetzend sind. (Wobei die meisten Leute welche HTML Mails senden auch "Vollkopie unten" machen, aus ihrer Ignoranz, womit beide Schäden sich aufaddieren!)
Bonuspunkte dafür, dass HTML oft in modernen Mailern als Defaultmodus eingestellt ist, trotz dass fast jeder HTML-fähige Maileditor bei Formatierung benutzen automatisch es aktivieren kann, also kein Default HTML brauchen. Dies alles weil die Hersteller dieser Mailer dem Featurismus verfallen sind, keinen Gedanken an Nebenwirkungen davon verschwenden, also einfach alles derart versenden, egal ob es genutzt wird. Dies weil sie zu Featurefetischisten geworden sind, welche einer bedingunglosen "mehr ist besser" Ideologie folgen.
Nebenbei: Abhilfe schafft hier das Options/Preferences/Settings/etc Menu benutzen, und dort Format auf Nur-Text/Plain-Text/DOS-Text/etc statt HTML einzustellen. Vorzug Nur-Text/Plain-Text/DOS-Text, nur falls unvermeidbar wegen Formatierung brauchten HTML. Dies versagt aber bei manchen Web Mailern und manchen Phone Mailern, welche nur noch HTML erzeugen können, weil noch weiter degnerierter Schrott.
Superbonuspunkte dafür, dass solche Mailer neben in HTML verschickten auch automatisch solches wieder auspacken. Womit deren Benutzer dieses Fehlverhalten nicht einmal zu sehen bekommen, aber sie andere Leute ohne HTML Mailern mit der Konversion voller HTML Schrott nerven. Noch schlimmer, wenn solche HTML Mailer Benutzer sich dann bei den ohne-HTML Leuten beschweren, dass deren Mails "Schrott" beinhalten, wenn diese nur-HTML Mails in Nur-Text Mailern beantworten, mit deswegen die HTML Formatiertags in den zitierten Mailteilen sichtbar werdend.
Nebenbei: Auch dagegen wirkt nicht mehr solche Mails verschicken, kein Zeichensalat mehr. Dazu wieder in das Options/Preferences/Settings/etc Menu gehen und dort drin als Zeichensatz die zum eigenen Standort bzw dortige Sprache bzw deren Zeichensazu und/oder Akzenten passende ISO-8859 Variante auswählen, nur falls unvermeidbar wegen in 8bit nicht enthaltenen Zeichen UTF-8 benutzen.
Bonuspunkte dafür, dass solche Mailer neben in UTF-8 verschickten auch automatisch solches wieder auspacken. Womit deren Benutzer dieses Fehlverhalten nicht einmal zu sehen bekommen, aber sie andere Leute ohne UTF-8 Mailern mit Texten voller UTF-8 Bytesequenz Schrott nerven. Noch schlimmer, wenn solche UTF-8 Mailer Benutzer sich dann bei den ohne-UTF-8 Leuten beschweren, dass deren Mails "Schrott" beinhalten, wenn diese UTF-8 Mails in Nur-Text Mailern beantworten, mit deswegen die Bytesequenzen in den zitierten Mailteilen sichtbar werdend.
Diese Seite ist von Neil Franklin, letzte Änderung 2025.04.11